Das Ziel des Projektes All-Polymer ist die Aufwertung von Sekundärkunststoffen durch unidirektionale (UD) faserverstärkte Bänder (UD-Tapes), die kosten- und energieeffizient sind. Das Potential, Rezyklate einer Anwendung in einer anderen hochwertigen Anwendung einzusetzen, wurde anhand von Anwendungsfällen aus unterschiedlichen Branchen untersucht.
Durch die Untersuchung der Tape-Bauteil-Haftung sowie mittels mechanischer Charakterisierungen konnten Anforderungen für die verschiedenen Anwendungsfälle identifiziert und die UD-Tape- und Bauteileigenschaften angepasst werden.
Die Verbindung zwischen Bauteil und UD-Tape wurde je nach Anwendungsfall mittels eines Schweiß- oder Pressverfahrens hergestellt. Beide Prozesse konnten wesentlich verbessert und an die Anforderungen der Bauteile angepasst werden. Stabile Prozesse, die zu gut haftenden Tapes führen, wurden realisiert. Eine Betrachtung der ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen unterstützte die technische Entwicklung. Der Status quo der teilnehmenden Unternehmen bei der Kreislaufwirtschaft konnte durch eine begleitende Zirkularitätsbewertung erfasst werden. Darüber hinaus wurden Potentiale aufgezeigt, durch die die Projektteilnehmer sich zukünftig noch nachhaltiger aufstellen können. Für einen der Anwendungsfälle wurde zudem eine Lebenszyklusanalyse inklusive CO2-Bilanz erstellt.
Die technischen, ökologischen und ökonomischen Ergebnisse zeigen, dass mehrere Arten der Aufwertung realisiert werden können. Durch den Einsatz von faserverstärkten Tapes lässt sich der Rezyklatanteil erhöhen und ein Leistungsverlust durch den Einsatz von Rezyklat kompensieren. Dadurch lassen sich neue, anspruchsvolle Anwendungsgebiete für Bauteile erschließen, die schon zu 100% recyclebar sind. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Bauteile zu verstärken, die dadurch in der Konstruktion leichter gestaltet werden können. Dadurch wird nicht nur weniger Kunststoff eingesetzt, sondern auch bei jedem Transportvorgang des Produkts während des Lebenszyklus Energie eingespart.